Lazy With Monday Evening

Pfingstmontag (With Monday) in Antwerpen – die Stadt ist kulinarisch ausgestorben. Alle spannenden Restaurants haben entweder Montags oder Feiertags geschlossen. Also definitiv zu.

So steigen wir in unseren Mietwagen und fahren etwa 20 Kilometer in den Süden, in einen Vorort namens Duffels. Hier kocht der ‚Held der Feiertagsarbeit‘, Thierry Theys, auch an Pfingstmontagen.

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Von aussen sehr unscheinbar, gefällt uns die Atmosphäre nach dem Betreten des Restaurants um so mehr. Moderne und stilvolle Einrichtung, Lounge Musik im Hintergrund. Freundlich werden wir vom Service begrüsst, nehmen an unserem Tisch Platz. Sehr entspannt und freundlich, diese Atmosphäre!

Das Restaurant Nuance wurde 2008 in einer umgebauten Bankfiliale eröffnet. 2010 zeichnete es der Guide Michelin mit einem Stern und als Hoffnungsträger für den zweiten Stern aus; dieser folgte dann auch in 2011.

Der heute 30-jährige Thierry Theys, der unter andrem bei Hans van Wolde im Beluga (Lesen Sie auch: Gelungene Provokation) und bei Alain Ducasse in Paris lernte, war somit einer der jüngsten Köche mit 2 Sternen!

Unser Dinner im Restaurant Nuance in Duffel

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Bei einem Glas Champagner erhalten wir vom Service unter Leitung von Sofie Willemarck die Karte gereicht. Wir entscheiden uns für das 6-gängige Menü „Smaaknuances“ (das bedeutet wohl in etwa „Geschmacksnuancen“).

Grüsse aus der Küche

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Fünf Grüsse aus der Küche erhalten wir zu Beginn unseres Menüs: „Ganz gut“ ist die gelbe Tomate mit gefriergetrockneten Feta-Kügelchen und schwarzen Oliven, doch fehlt die geschmackliche Spannung. Interessanter wirkt schon der nächste Teller mit Curry und Joghurt.

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Weiter steigern wir uns mit gegrilltem Oktopus und grüner Melone mit Paprika-Würfelchen; beides sind Gerichte, welche mit intensiven Aromen überzeugen.

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Das Highlight ist dann der finale Gruss, rohes Holstein-Rind mit TandoriJoghurt, Bröseln und japanischen Kräutern – vorzüglich! (8/10)

Taschenkrebs: Rettich, Hibiskus und Vintage Mirin, Emulsion von Krabben, Blumen und Kräutern

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Zum Start erhalten wir Taschenkrebs mit Radieschen und einer Hibiskus-Sauce mit gereiftem Mirin (Reiswein). Leider wirkt das ganze auf uns sehr langweilig abgeschmeckt und im Fleisch des Taschenkrebses sind einige Stücke der Schale desselben.

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Dazu gibt es eine Emulsion mit Krabben und Kräutern – überzeugender und geschmacklich der eigentliche Hauptdarsteller dieses Ganges. (6/10)

Königliche Langoustine: Pecorino, Basilikum und schwarzem Reis, Escabèche, Pfifferlinge

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Ein feines Spiel von Temperaturen, Konsistenzen und Geschmäckern entfaltet sich am nächsten Teller: Gut gelungen ist der Kaisergranat, er wird von schwarzem Risotto, Pilzen, gerösteten Pinienkernen, einer grünen Vinaigrette, einer Kugel von Gefrorenem vom Basilikum sowie japanischem Puffreis begleitet.

Das Resultat ist abwechslungsreich und interessant, doch fast schon ein wenig überladen. (7/10)

Steinbutt: Weißer Spargel, Sauce mit Kamille und Brunnenkresse, Brioche und Kaviar Butter

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Gleichfalls spannend angelegt ist die Komposition des nächsten Gerichtes: Steinbutt wird kombiniert mit weissem Spargel, dazu eine Sauce mit Kamille und Brunnenkresse sowie eine Mikan-Creme (eine Art japanischer Mandarine).

Schon sind die Noten von Kamille, dezent ergänzt der Geschmack der Mandarine. Doch der Spargel wirkt sehr weich und doch etwas faserig. So kann uns das Gericht letztlich nicht so ganz überzeugen. (6/10)

Kalb in Kempen: Leicht gereift und gegrillt, Morcheln und Saubohnen, Gnocchi à la crème, Zitrone und Parmesan

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Klassischer, doch einfach gut dann das gegrillte Kalb mit Morcheln, Saubohnen, Zitrone und Parmesan. Das Kalb ist bissfest, geschmacklich intensiv und mit schönen Röstarmomen, der Fonds überzeugt mit intensiven Aromen und einem Hauch von Schärfe. (8/10)

Käse vom Käsewagen

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Wann immer ein Restaurant einen schönen Käsewagen hat, können wir nur schwer widerstehen! Wie auch im Restaurant Nuance – ein paar Stück müssen einfach sein!

Weiße Schokolade: Litschi, weiße Rose und frischen Kräutern

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Liebe Chefs, bitte verschont uns mit dem „zu viel“ an Tapioka-Perlen, sie schmecken einfach sehr eindimensional. Auch wenn sie wie aus der Küche von Thierry Theys mit Rosenwasser angemacht sind und eine Komposition von weisser Schokolade, Litschi, weissen Rosen und Kräutern begleiten.

Was eine schöne Kombination von floralen Noten und jenen der Rose ergibt; die weisse Schokolade bindet diese schön ein und lässt daraus ein gelungenes Ganzes entstehen. (7/10)

Petit Fours

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Und schon neigt sich ein schöner und entspannter Pfingstmontag dem Ende zu. Einige gelungene Petit Fours sowie eine Mini-Gang mit Banane, Zitrone und Kefir versüssen uns den Abschluss!

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Unser Küchenreise-Rating

Einen „lazy With Monday evening“ haben wir im Restaurant Nuance in Duffel genossen. Entspannt ist die Atmosphäre, fröhlich die Stimmung, sympathisch der Service. Die Lounge-mässige Musik lässt uns relaxen. Und wir waren hocherfreut, auch am Pfingstmontag ein ambitioniertes Restaurant zu finden, welches geöffnet hatte!

Die Küche von Thierry Theys ist kreativ und ambitioniert, sie hebt sich vom Durchschnitt klar ab. Die Gerichte sind meist komplex angelegt, die Umsetzung war bei unserem Besuch jedoch nicht immer ganz im Rahmen unserer Erwartungen.

Einen Tick mehr an Perfektion, einen Hauch mehr an Spannung hätten wir uns in einem mit 2 Michlien-Sternen ausgezeichneten Restaurant gewünscht!

3 – Wenn es sich ergibt wieder 

(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)

Wie bewerten andere?

Der Guide Michelin bewertet das Restaurant Nuance in Duffel mit zwei Sternen. Der Gault Millau vergibt für die Leistung der Küche von Thierry Theys 17 Punkte.

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Blogroll – was schreiben andere?

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Das Finanzielle

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Für das Menü für zwei Personen, Champagner vorab, Weinbegleitung, Käse, Wasser und Kaffee haben wir EUR 476 bezahlt.

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Die Adresse

Restaurant Nuance

Kiliaanstraat 6-8

BE-2750 Duffel

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