Aussichtspunkt

Das Restaurant Schwarzist spektakulär gelegen im obersten Stock eines höchst modernen Hauses, mit toller Aussicht und sehr schönen Räumlichkeiten. Die Erwartungen an den Abend waren hochgesteckt, da 16 Gault Millau Punkte. Und prominent vermarktet wird auch die Prominenz, welche wohl schon hier war.

Das Schwarz bietet 3 Menüs an, die Gänge können aber auch einzeln gewählt werden. Wir wählten die 7-gängige Variante des Menüs „Schwarz“ zu EUR 105 und assen nach Brot mit Olivenöl / Olivendip / Butter und Amouse Bouche wie folgt:

Unser Dinner im Restaurant Schwarz in Heidelberg

1. Gillardeau Auster auf Gänsestopfleber in „Pedro-Ximenez“

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Kreative Kombination von Gänseleber, einer hauchdünnen Schicht Trüffeln und einer Auster und eingedickter Pedro Ximenez Sauce – jedes Element für sich hervorragend; die Texturen von Gänseleber und Auster sich gut ergänzend. Dennoch vielleicht ein Stück weit hergeholt, diese Kombination.

2. Gesulztes von der Taube und Rote Bete an Vanilleessig

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Ausgezeichnete Varianten von der Taube, einmal in einer Art Sulz, einmal angebraten; ergänzt mit Roter Beete (mariniert unter der angebratenen Taube, zu ‚roh‘ und intensiv für meinen Geschmack dann noch als kleine Stückchen am Teller). Harmonisch mit Vanillessig, auch wenn Vanille generell heute manchmal zu viel eingesetzt wird.

3. Tigerentenravioli vom Kaninchen auf Fenchel-Fondue und Chorizosud

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Am Bild ist die Komposition am Teller leider schon verrutscht, im Original war’s schöner. Ravioli gut, Fenchel-„Fondue“ sehr fein.

4. Geangelter Wolfsbarsch in Curry an gefülltem Pak Choy 

 
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Guter Wolfsbarsch (10 sek mehr glasig wäre auch gut gekommen), tolle Textur der Haut. Die Gräte ist wohl beim Gräten-entfernen vergessen worden, kann passiern. Pak Choy gefüllt – optisch schön, viel mehr wusste ich damit nicht anzufangen.

5. Praline von der Lammhaxe an Trüffelcassoulet vom Sellerie

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Die Praline von der Lammhaxe ein tolles Beispiel, wie deftige / regionale Gerichte erneuert und in die gehobene Küche von heute übertragen werden können; sehr gut! Das Lammkottlett dabei leider viel zu durch. Die Gniocci mit Trüffel sowie die Trüffelcassoulet ausgezeichent. Die „Dekoration“ bei der Lammhaxe war vermutlich aus Kartoffel, von Geschmack und Konsistenz eher papierähnlich.

6.a Käseauswahl vom Brett nach Affineur Waltmann

Die Portionen vom Käsewagen recht mikroskopisch klein; einmal so klein gar, dass selbst die Dame am Käsewagen ungefragt noch ein Stück abschneidet.
oder

6.b Selles-sur-Cher in Traubenmost an Süßzwiebeln

Der Ziegenkäse mit den Süsszwiebel – fein, doch nicht aussergewöhnlich und ebenfalls eher eine kleine Portion.
 

7. Warmer Schokoladenkuchen an marinierten Clementinen und Erdnussrahmeis

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Als Abschluss etwas Süsses – das Erdnussrahmeis eine Wucht! Der Schokoladenkuchen so, wie ein Schokoladenkuchen sein sollte. Die Orangestücke zu gross / nicht von allen ‚weissen Teilen‘ befreit.

Danach noch Kaffee und hausgemachte Pralinen.

Das Finanzielle:

Der Preis für das 7-gängige Menü Schwarz betrug EUR 105,-

Unser Küchenreise-Rating:

In Summe ein genussvoller Abend mit einigen tollen Höhen, aber auch einigen Sachen, welche uns nicht so begeistert haben; , doch mit den hochgesteckten Erwartungen Restaurantführer-Welt hat er nicht so ganz mit halten können. Also – Erwartungen richtig setzen und dann umso mehr geniessen!

3 – Wenn es sich ergibt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)

(Besuch im November 2010)

Schwarz Das Restaurant
in der Print Media Academy
Kurfürsten-Anlage 60
D-69115 Heidelberg

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