Champagnerlaune

„Ich trinke Champagner, wenn ich froh bin, und wenn ich traurig bin. Manchmal trinke ich davon, wenn ich allein bin; und wenn ich Gesellschaft habe, dann darf er nicht fehlen. Wenn ich keinen Hunger habe, mache ich mir mit ihm Appetit, und wenn ich hungrig bin, lasse ich ihn mir schmecken. Sonst aber rühre ich ihn nicht an, außer wenn ich Durst habe.“

So soll Madame Lily Bollinger am 17. Oktober 1961, anlässliche der Präsentation von Bollingers 1955er Jahrgang, auf die Frage eines Reporters von Daily Mail geantwortet haben, zu welchen Gelegenheiten sie denn Champagner dringe. Sie wird dies wohl auf die Erzeugnisse des Hauses Bollinger bezogen haben, wir beziehen unseren Berecht heute auf den Hersteller Jacquesson. Und wir empfehlen den Genuss des erwähnten Champagners, keinesfalls aber in der von Frau Bollinger angegebenen Frequenz – die Vielfalt der Genüsse macht doch das Leben erst so richtig süss…

Wir (ver)kosten den Jaquesson Miléssime 2002

Der Jaquesson Miléssime 2002 (aus den Rebsorten Pinot Noir, Chardonnay) überzeugt durch Präsenz, durch Intensivität, er ist fruchtig in der Nase und weist im Mund einen langen Nachhall auf. Als Start in den Abend grossartig geeignet, aber wir könnten uns den Miléssime 2002 auch als Essensbegleiter vorstellen. Wir durften diesen Champagner das erste Mal im Restaurant Ikarus im Hangar 7 in Salzburg kennenlernen, und haben ihn dann bei Brancaia in Zürich wiederentdeckt (CHF 98, akzeptabel im Vergleich zu manch anderem Jahrgangschampagner).

Dort gibt es auch den „Kleinen Bruder“  den No 734 Cuvée Brut (die Nummer weist auf den jeweiligen Jahrgang hin, CHF 58), ebenfalls eine unserer Empfehlungen für den „fortgeschrittenen“ Champagnertrinker, er hebt sich geschmacklich klar von vielen anderen Champagnern in diesem Segment ab.

Der Miléssime 2002 wurde bei Vinum (Vinum Extra Champagner 2002) mit 20 von 20 Punkten bewertet und gewann damit gemeinsam mit Krug und vor Bollinger (hier wieder der LInk zur Intro), Deutz und Pol Roger die Verkostung der Jahrgangschampagner. Auch der No 734 erreichte ausgezeichnete 18 von 20 Punkten.

 

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Wir haben den Champagner hier aus dem nur geringfügig älteren Riedel Jahrgangschampangerglas 2001 genossen (Riedel hat von 1998 bis 2003 jedes Jahr ein Champagnerglas herausgebracht, welches im Fuss jeweils die letzte Zahl des Jahres hatte, der „Jahrtausendglas“ – Serie)

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