Ein Funke springt über

Von Rapperswil auf die andere Seeseite nach Freienbach – Tobias Funke hat seinen bisherigen Schaffensplatz in der Altstadt von Rapperswil verlassen und ist auf die andere Seeseite in das Steuerparadies Freienbach in ein schönes altes Haus gezogen. Die Kreativität ist im dabei nicht abhandengekommen, ganz im Gegenteil; der Gault Millau hat nach 15 Punkten am alten Platz am neuen Platz gar 16 Punkte vergeben.

So war unsere Spannung gross, als wir in den Obstgarten kamen und im Schönen Gourmet Stübli Platz nahmen.

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Der Obstgarten bieten 2 Grand Menüs an, einmal klassisch / einmal vegetarisch; daraus können eine individuelle Anzahl von Gängen gewählt werden. Wir haben uns für das volle klassische Menü entschlossen, neugierig wie wir nun mal sind ergänzt um einen Extra Gang; und dazu die Weinbegleitung gewählt.

Unser Menü im Restaurant Funkes Obstgarten in Freienbach

0.a Gruss aus der Küche

– Ochsenherz mit Trüffel – Ingwer Karotte – Jacobsmuschel (?) – Lamm-Milken im Tempurateig mit blauen Kartoffeln

Es gefiel sehr das Ochsenherz mit eine Scheibe schwarzer Trüffel, ein festes und intensives Fleisch. In der Papiertüte vorne die Lamm-Milken im Tempurateig mit blauen Kartoffeln, eine feine Kombination; von der Präsentation ein wenig an ‚Fish & Chips‘ erinnernd. Der rote ‚Lolli‘ mit Ingwer und Karotte innen gefroren und weich; vorne links noch etwas mit Jakobsmuschel (?) (glaube das ‚grüne Band‘ war vom Mönchsbart).

Funkes Obstgarten bietet im Bistro auch alte Gerichte an, auf der ‚Ältesten Speisekarte der Welt‘ finden sich modern interpretierte, alte Rezepte aus vergangenen Jahrhunderten. Viel Arbeit wird in der Recherche und im Modernisieren stecken, toll wenn wir dadurch z.B. Ochsenherz probieren durften!

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0.b Brot

Zum tollen Schwarzbrot gab es ein sehr intensives Mousse von australischen Buschtomaten, Olivenöl, sowie ausgezeichnete Thymianbutter mit Fleur de Sel. Australische Buschtomaten die Früchte von Sträuchern, welche mit der Tomate verwandt sind und schmecken ähnlich wie getrocknete Tomaten.

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0.c Gruss aus der Küche

Als weiterer Gruss aus der Küche ein Glas mit Meeralgensalat, darauf ein Lachsschaum (eine Kombination, welche wieder Erwarten sehr gut harmonierte) sowie im Deckel des Glases Sesameis. Toll!

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1. Noir de Bigorre, Milch

2007 Gaiospino Verdiccio, Coroncino, Marken

Danach rosa Stücke vom Noir de Bigorre (ein Schwarzfussschwein aus Frankreich, ähnlich wie Pata Negra in Spanien) auf Artischockenpüree, das Fleisch sehr intensiv und wunderbar vom Geschmack, doch ein wenig zäh. Dazu Milcheis – die ‚Weiche‘ und Mächtigkeit desselben ein Kontrast und doch eine wunderbare Ergänzung zum Schwein, sowie süsses Gebäck.

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2. Kürbis in drei Varianten

Links am Teller Kürbismousse, in Kürbiskernen gewälzt, ausgezeichnet. IN der Mitte ein Kürbiswürfel (zu süss angerichtet für unseren Geschmack) mit Kaviar vom asiatischen Stör (konnte sich nicht behaupten gegenüber der intensiven Süsse des Kürbiswürfels). Rechts Scheiben von Wachtelfleisch gefüllt mit Butterkürbis auf Kohlsprossen (?), gelungen.

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3. Languste, Lasagne, Tomaten

2008 Verdejo V3 Vinas Viejas, Bodegas Terna, Rudea

Unten die Langusten – festes Fleisch, auf den Punkt; gute Qualität. Darauf Tomaten (wieder etwas süss angerichtet für unseren Geschmack), ein Proscuitto Chip und darauf ein Lasagneblatt; und fertig ist eine aussergewöhnliche und geschmacklich überzeugende Lasagne. Links Würfelchen vom Brombeergelee, welche als Tüpfchen auf dem i einen interessanten Kontrast einbrachten.

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4. Moorhuhn, Gans, Seeteufel

2007 Chardonnay, Vie di Romans, Friaul

Am Teller links ein Fleisch vom Moorhuhn auf Rotkrautsauce, in der Mitte ein Stück Seeteufel (bei Zimmertemperatur gegart) / darauf rohe Gänseleber, rechts gebratene Gänseleber. Ein spannender Gang.

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5. Rougét, Gewürzkuchen, Auberginen

2008 Riesling Smaragd Loibenberg, Alzinger, Wachau

Eine Rotbarbe (für unseren Geschmack etwas zu durch, aber sehr intensiv vom Geschmack), platziert auf einem Gewürzküchen, auf welchem sich ein ausgezeichnetes Ragout vom Luma Beef (was ist Lump Beef – siehe hier)  befand. Das ganze begleitet von im Tempurateig herausgebackenen Algen.

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6. Schottisches Hirschfilet, Steinpilz, Brot

2007 Blaufränkisch Underberg, Paul Achs, Burgenland

Der Hirsch wiederum geschmacklich sehr überzeugend, jedoch uns nicht ganz butterzart erscheinend. Die Pimentos gaben eine dezente Schärfe; in einem Glas separat serviert eine tolle Steinpilzconsomme mit einer Art Bruscetta-Scheibe.

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7. Pre-Käse

Als Käse vor dem Käse würde eine Terinne von der Williamsbirne darbebieten; sehr frischer und lebendiger Geschmack und wunderbar harmonierend mit dem Tête a Mohne. Weiters am Teller eine getrocknete Birnenschweibe und Kürbiskernöl. Toller Zwischengang!

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8. Auserlesenes vom Käsewagen und hausgemachtes Brot

Grahams Six Grapes

Sodann fuhr der wohlsortierte Käsewagen an und wir erfreuten uns an unserer Auswahl.

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9. Pre-Dessert

Das Pre-Dessert – ein Crème Brûllée Eis auf einer „Luft von der Schokolade“.

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10. Fellenberger Zwetschken

2009 Chardonnay Eiswein, Frey, Pfalz

Die Fellenberg Zwetsche ist eine in der Schweiz belebte Zwetschgensorte, hauptsächliches Anbaugebiet ist die Ostschweiz und das Waadtland. Eine solche wurde mit einem mit Zwetsche gefüllten Schokoladewürfel ergänzt (optisch spektakulär, geschmacklich dezent zurückhaltend) sowie mit einem ausgezeichneten Vanilleeis mit Schokoladesauce in einem separaten Glas (ach, wäre doch jeder ‚Coupe Dänemark‘ nur entfernt so gut).

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11. Süsses

Eine sehr leckere Auswahl aus der Patisserie versüsste uns den Abschied.

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Das Finanzielle:

Mit über 650 Franken für das grosse Menü mit einem Zusatzgang, mit Weinbegleitung und Champagner vorab für 2 Personen ist ein Besuch im Obstgarten nicht billig; doch das Dargebotene rechtfertigt den Preis.

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Unser Küchenreise Rating:

4 – Gerne wieder (1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)

Blogroll – das schreiben die anderen:

Funkes Obstgarten Kantonsstrasse 18 CH-8807 Freienbach

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