Landgasthof in Lahr
Klassich badisch und französich inspiriert wird im Restaurant Adler in Lahr gekocht und der Gast mit leichten und guten Köstlichkeiten verwöhnt.
Eine Autopanne machte uns mit Lahr bekannt. Eine defekte Zündspule auf der A5 – selbst ein 12 Zylinder Bugatti würde da die Reise nur noch ruckelnd wie ein Traktor fortsetzen. Und mit weniger Zylindern unter der Motorhaube macht die Fahrt noch weniger Spass.
So wurde unser Automobil notfall-mässig in eine Autoklinik in Lahr gebracht. Ein Lob auf die Schwarzwälder Pannendienste und Werkstätten! Samstag mittags nahmen wir das gute Stück wieder im Empfang, die Zylinder schnurrten vor sich hin. Und wir bekamen plötzlich Hunger…
Also schnell die iPhone Apps von Gault Millau und von Michelin konsultiert (warum erscheinen die eigentlich immer Monate nach den gedruckten Ausgaben?). Das Restaurant Adler gefunden. Angerufen und hingefahren.
Ein sympathischer Landgasthof, die einen werden das Interieur lieben, die anderen wird es zu sehr an die letzten Jahrzehnte des vergangenen Jahrtausends erinnern. Doch wir sind ohnedies wegen des Essens da. Und so wählten wir das 4-gängige „Sommermenü„.
Unser Lunch im Landgasthof Adler in Lahr
0. Gruss aus der Küche
Zu Beginn wurden uns zunächst ein kleiner Blumentopf mit Sommergemüse gebracht, dazu Kräuterquark und schwarze Oliven. Eine gute Idee und optisch sehr ansprechend, doch das Gemüse – obwohl geschmacklich ansprechend – wirkte auf uns weich und lasch und wie „zu lange stehengeblieben“
Als weiterer Gruss dann eine äusserst leckere Gurkensuppe sowie ein Forellemousse mit Parmesanchip und Wasabiespuma – drei für sich intensive Aromen, welche aber sehr gut zusammenwirkten.
1. Rindertatar mit Senfeis, Gartenkräutersalat und Kartoffelblinis mit Saiblingskaviar
Das Tatar lecker und schon intensiver angemacht – fast schon ein „Rindstatar“ der nahen Schweiz. Eine sehr gute kühle Ergänzung dazu das Senfeis, der „Cracker“ dazu mit angenehmen leicht salzigem Ton. Frische und Säure steuerte der gute Gartenkräutersalat bei, eine schöne Ergänzung waren die Blinis mit Saiblinskaviar. In Summe ein sehr überzeugender Einstieg in das Menü.
2. Jacobsmuschel und Gänseleber im Spinatblatt mit Nudelrisotto
Eine Jacobsmuschel mit Gänseleber als Päckchen im Spinatblatt, dazu angebratene Jcobsmuschel, ein gutes Nudelrisotto und Spinatcreme – gute Idee, doch für uns ein wenig unspektakulär umgesetzt.
3. Kalbsfilet mit Morchelkruste, gebratener Spargel mit Eigelb und Flusskrebsen
Ein klassisch französich aufgebautes Gericht. Sehr gut das Kalbsfilet in der Morchelkruste, köstlich der Fonds. Die Flusskrebse schienen uns ok, der Eidotter wachsweich (aber nicht flüssig) eine schöne Ergänzung. Am Tisch wurden noch Spätzle dazu gereicht. In Summe ein gelungener und nicht zu schwerer Hauptgang.
4. Aprikosencrumble mit Joghurt und Limette
Guter (und angenehm zurückhalted gesüsster Crumbleteig, anständige Aprikosen, angenehmes doch ‚eiskaltes‘ Sorbet.
5. Petit Fours
Zu Abschluss noch sehr leckere Petit Fours:
Das Finanzielle:
Zwei mal das 4-gängige Sommermenü, dazu jeweils ein alkoholfreier Drink vorab, je ein Glas offener Wein, Wasser und Espresso summieren sich auf knapp über EUR 160,-
Unser Küchenreise-Rating:
Ein gutes mittägliches Menü – wenn es sich ergibt, geniessen wir gerne wieder ein solches im Adler.
3 – Wenn es sich ergibt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
Restaurant Adler
Reichenbacher Hauptstrasse 18
D-77933 Lahr