Südstern am Gourmethimmel
Das südlichste Michelin Sternerestaurant von Deutschland soll das Restaurant Maximilians in Oberstdorf sein. Genau haben wir das nicht überprüft. Aber auf der Reise von Kempten im Allgäu immer weiter in den Süden erschien uns das durchaus einleuchtend.
Schliesslich angekommen parken unseren Wagen vor dem Hotel Landhaus Freiberg. Betreten das Restaurant, werden zu unserem Platz im Wintergarten gebracht. Der erste Eindruck – sehr schöne Atmosphäre!
Hell und luftig ist der Wintergarten. Schön ist auch draussen der eigentliche Garten mit der Champagnerlounge, bei passenden Temperaturen lässt es sich auch dort dinieren.
Es gibt zwei Menüempfehlungen im Maxmilians , das Menü „Mundart“ sowie das Menü „Genusswelten“. Wir haben uns daraus einen 6-Gänger zusammengestellt.
Unser Dinner im Restaurant Maximilians in Oberstdorf
Grüsse aus der Küche
Beim Hausapero (Ein Sekt mit Grapefruit und Kräuterschnaps – uns gefiel die leicht ins bittere gehende Note) kam auch schon der erste Gruss der Küche von Tobias Eisele & Team: ein Smoothie mit Mango, Orange und Basilikum – erfrischend!
Die zum Brot gereichten Kleinigkeiten (Kapernbeeren, Chiorzo, Aufstrich etc.) sind ebenfalls ansprechend.
Als zweiter Gruss erfreut uns dann eine Salzwassergarnele – platziert auf einem Bouillabaisse-Gelee und Ratatouille. Eine sehr ansprechende Kombination, zurückhaltend aber passend gewürzt! Einzig die Dille war für uns schon zu viel des Guten am Teller.
Das Beste vom Weidekalb, Carpaccio Bries, Kopf: Brokkoli, Wollmispel, Blutampfer
Wir starten mit dem eigentlichen Menü! Das Thema ist das „Weidekalb“ – am Teller ein ausgezeichneter Kalbskopf verpackt in zwei hauchdünnen, gerösteten Scheiben Brot, ein Kalbscarpaccio sowie ein feines Kalbsbries.
Ergänzt wird dies mit knackigen Brokkoli, einem Sorbet vom Blutampfer und einer eher süsslichen Creme von Wollmispeln. In Summe gelungen.
Intermezzo: Erbse, Kaffee, Sonnenblumenkerne
Das folgende ‚Intermezzo‚ ist eine ungewöhnliche, doch spannende Geschmackskombination: Eine Art sehr fluffiges Brot mit intensivem Sonnenblumengeschmack, Erbsencreme sowie knackige Erbsenschoten und dazu kleine Kaffeekörnchen. Ein Ausflug in Richtung Avantgarde – nun sind unsere Sinne wach!
Saint Pierre vom kleinen Boot aus der Bretagne: Dresdner Rettich, lila Senf, Pfifferlinge, Bremer Scheerkohl
Der erste Gedanke beim Anblick des Gerichtes, welches nun an unseren Tisch kommt, ist „Schwarz-Weiss“.
Weiss ist der auf den Punkt gebratene Saint Pierre. Schwarz der knackige Reis. Die lila Senf Sauce – intensiv und mit guter Säure – harmoniert ebenfalls mit schwarz.
Welch Überraschung dann, als uns unter dem Fisch plötzlich leuchtende Grün- und Brauntöne erwarten. Leicht nussig ist der Scheerkohl, wohlschmeckend die Pfifferlinge.
Ein feiner Gang!
Schwarzfederhuhn von Mieral, Brust und Praline aus der Keule: Artischocke, Paprika, Spinat, Kräuterpappardelle
Farblich wirkt der nun folgende Gang bunt wie der Süden. Die Begleiter Artischocke, Paprika und Spinat sowie die Kräuterpapardelle hauchen das ganze auch mediterran an. Das Schwarzfederhuhn finden wir als Roulade gerollt am Spiess (und ein knackiges Stück Hühnerhaut) und für uns einen Hauch zu faserig wirkend in einer „Praline“.
In Summe aber ein ausgezeichneter Sommergang!
Leicht geliertes Holunderblütensüppchen: Holunderbeeren-Sorbet
Auf einem leicht geliertem Süppchen vom Holunder finden wir ein Mandelgebäck (nur zurückhaltend gesüsst – sehr passend) sowie ein Sorbet vom Holunder. Die Kühle, die zurückhaltende Süsse und leichte Bitternote sind wieder genau das richtige für einen Sommerabend!
Zwischengang: Magnum Maximilians
Als Zwischengang nun Eis – wir haben das ganze mal „Magnum Maximilans“ genannt. Schmackhaftes Beerenmark in Joghurteis und eine Glasur mit hochwertiger Schokolade – so gefällt uns das..
Sainte-Maure (Ziegenrohmilch) von Mâitre affineur fromager Schreier: Radieschen, Kresse, Nüsse
Auch der Käsegang bereitet uns Freude! Ein schon reiferer Saint-Maure wird hier kombiniert mit klein gewürfelter, roher Staudensellerie, gerösteten Pinienkernen, Kürbiskernen und Salat. Einzig entspricht das nicht ganz dem Namen des Ganges – vielleicht hat sich etwas geändert, vielleicht irren wir uns hier auch in den Details…
Schwarzwälder Kirsch: eine Interpretation
Die Süsse der Schokolade mit der Fruchtigkeit und Säure der Kirsche zu kombinieren ist immer ein guter Startpunkt. Nicht zuletzt deshalb hat es die Schwarzwälder Kirschtorte zu Berühmtheit gebracht. Oft wurde diese in den letzten Jahren auch ‚dekonstruiert‚ und ‚interpretiert‚. Vielleicht schon zu oft…
Wiewohl die Interpretation heute Abend deutlich über dem Niveau einer solchen Torte in der ‚Konditorei ums Eck‘ ist, so bleibt sie für uns jedoch hinter den anderen Gerichten des Tages zurück; und die Schokoladewürfel sind für uns eher auf der trockenen Seite.
Süsse Variationen von Topfen und Erdbeeren
Geschmacklich ansprechend, doch auch eher auf der ‚braven Seite‘ ist das alternative Dessert, die süssen Variationen von Topfen und Erdbeere.
Petit Fours
Zum Abschluss werden uns dann noch Pralinen gebracht – verpackt in einer schönen Kartonschachtel. Fast zu schade zum gleich essen, wir haben sie also als köstliche Wegzehrung mitgenommen!
[tabs title=“Tabs Group Title“ active=1 event=“click“] [tab title=“Rating“]Unser Küchenreise-Rating
Eine akkurate Leistung auf Ein-Sterne-Niveau! Die Küche von Tobias Eisele hat uns mit schön angelegten Kompositionen und einem Schuss Kreativität überzeugt. Gute Produkte, exakte Umsetzung am Teller, das hat uns gefallen. Einzig die Desserts waren uns im Vergleich zu den anderen Gängen etwas zu „brav“ an diesem Abend.
Sabir Achmedsade, der Leiter des Services, lässt sich kurz mit dem perfekten Gastgeber alter Schule (im positivsten Sinne) umschreiben. Wir haben uns sehr wohlgefühlt!
Die Atmosphäre im Wintergarten war sehr schön! Und wir empfehlen, einen Tisch dort (oder ggfs. im Garten) zu reservieren.
4 – Gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
So bewerten andere
Der Guide Michelin bewertet das Restaurant Maximilians in Oberstdorf mit einem Stern. Im Gault Millau erhält das Restaurant 16 Punkte, der Gusto mit 7 Pfannen.
[/tab][tab title=“Kosten“]Das Finanzielle
Für zwei mal das Menü, Apero, Wein, Wasser und Kaffee haben wir EUR 340,- bezahlt.
[/tab][tab title=“Adresse“]Die Adresse
Maximilians Restaurant
im Hotel Landhaus Freiberg
Freibergstrasse 21
D-87561 Oberstdorf
Wie reservieren?
Per Email info@maximilians-restaurant.de oder per Telefon +49-8322/9678-0.
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