Willkommen, bienvenue, welcome..

… textete Fred Ebb im Musical „Cabaret“. Nun, der Tigerpalast ist ein Varieté, und einen Conférencier gibt es auch. Sowie ein Michelin-besterntes Restaurant – auch zu guter Küche gehört schliesslich Show!

Kurz nach 7 Uhr betreten wir das Restaurant im Keller des Tigerpalastes. Die Räumlichkeiten sind fensterlos, doch dennoch hell und freundlich. Wir nehmen in einer der kleinen Nischen am Rand Platz. An en Wänden bunte Farben, Varieté-Bilder. Wir freuen uns auf ein gutes Essen und auf die Abendvorstellung im Tigerpalast, welche dann um 22:30 beginnt.

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Küchenchef im Restaurant ist Andreas Krolik. Er hat zuvor in Brenners Parkhotel zwei Michelin-Sterne erkocht und dann das Palast-Restaurant im August 2012 übernommen. Und konnte den bisherigen einen Stern dieses Restaurants kurz darauf halten.

Doch zuerst lernen wir Anke Hartmann, die kompetente und sympathische Sommeliere kennen. Und geniessen sodann einen 1988’er Cuvée Luise von Pommery. Ein schön gereifter Champagner mit nussigen und malzigen Anklängen, komplex, ein wenig Süsse – fein!

Auf der Karte finden sich 3 Menüs – das Meeresfrüchtemenü, das vegitarische Menü und das Degustationsmenü. Wir kombinieren 5 Gänge – das wird sich zeitlich bis zur Abendvorstellung gut ausgehen. Und studieren die Weinkarte, sind beeindruckt von der Jahrgangstiefe der angebotenen Tropfen. Entscheiden und aber dennoch zur Weinbegleitung – auch hier gereifte Trouvaillen!

Unser Dinner im Tiger-Restaurant im Tigerpalast in Frankfurt

Grüsse aus der Küche

Los geht es mit einem Gruss aus der Küche: Ein kleines Stückchen gebackenes Kaiserbein, auf einem Tupfen Maracujacreme. Sowie ein Cornetto mit Artischockensalat und Büffelricotta. Danach dann die Brotauswahl – das Sauerteig brilliert mit intensivem Geschmack und der ‚perfekten Kruste‘!

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Weiter grüsst die Küche: Rechts am Teller eine fluffige Fischpraline mit Koriander-Majonaise, ein feines Stück vom Felsenpulo mit Avocado, eine rohe Garnele und ein toller Aal mit Gurke.

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Bio Gänseleber: Marinierte Bio Gänseleber mit Schwarzwälder Ziegenfrischkäse, Tomaten, grüne Gemüsecreme, Kräutergelee

2012 Scheurebe, Schloss Proschwitz, Sachsen, Deutschland

Jetzt geht’s los! Auf einer Scheibe vorzüglicher marinierter Gänseleber findet sich Kräutergelee, grüne Gemüsecreme, Ziegenfrischkäse, Tomaten und Gänselebereis. Gemüse und Käse finden sich anders kombiniert auch auf dem kleinen Cracker am Teller.

Wir waren ja vorab ein klein wenig skeptisch, wie der Ziegenfrischkäse mit der Gänseleber harmoniert. Und haben gerade deswegen dieses Gericht bestellt. Jetzt wissen wir – vorzüglich! Mit der Säure von Tomate und Gemüse, mit der Süsse der Tomate, mit dem kühlen Gänselebereis in Summe eine tolle Sache. Kritik auf hohem Niveau – durch ihre Dicke kann die Gänseleberscheibe ein wenig dominant sein. Doch hätten wir davon etwas abgeben wollen? Nein, das auch nicht…

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Thunfisch: Gegrillter Bauch und Tatar vom Thunfisch in Shisomarinade mit Wasabi, Enoki und Pakchoi

2008 Engelgarten, Marcel Deiss, Elsass, Frankreich

Der nun folgende gegrillte Thunfischbauch ist vorzüglich, dazu gibt es Thunfisch-Tatar, eine Sisho-Marinade, Wasabieis, Enkoi und Pak Choi. Ein ausgezeichneter Gang!

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Kaisergranat & Schweinebauch: Gebratener Kaisergranat und Bauch vom Eichelschwein, Krustentiersauce mit Zitrusfrucht, Kürbis süss-sauer-spicy

1998 Bâtard-Montrachet, Etienne Sauzet, Burgund, Frankreich

Nach dem 25 Jahre alten Champagner begleitet uns beim nächsten Gang ein gleichfalls 25-jähriger Montrachet, schön gereift und mit nussiger Nase. Dazu gibt es einen guten Kaisergranat auf einer dünnen Scheibe Schweinebauch. Doch der eigentliche Hauptdarsteller sind die verschiedenen Variationen vom Kürbis (süss, sauer, scharf) und die Krustentiersauce mit Zitrusfrucht.

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Lamm: Bries und Zunge vom Lamm mit Senfkörnerjus, Bohnen, Römersalat, Pfifferlingen und Röstzwiebeln

2000 Côte Rôtie, René Rostaing, Rhône, Frankreich

Weinmässig geht es nun an die Rohne. Essensmässig zum Lamm: Vorzüglich ist das gebratene Lammbries mit schönen Röstaromen und innen wunderbar zart, gleichfalls butterzart und geschmacklich intensiv die gepökelte Lammzunge. Die weiteren Begleiter – Wachsbohnen, Bohnenpüree, Pfifferlinge, Röstzwiebel und Römersalat harmonieren perfekt!

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Prime Beef: Onglet vom Nebraska Prime Beef in getrüffeltem Oxtailsud, geschmorter Sellerie, Rote Bete, Lauch, Sellerieravioli, fermetierte Scharlotte, Ochsenbackencrunch

1998 Barbaresco, Bruno Giacosa, Piemont, Italien

Als Hauptgang nun ein Onglet (auch Nieren- oder Herzzapfen genannt) vom Nebraska Prime Beef – gar vorzüglich das Fleisch, wunderbar intensiv der Fonds. Der getrüffelte Sud, die geschmorte Sellerie, rote Beete, Lauch und Sellerieravioli passen wunderbar dazu. Und unsere Liebe zu Geschmortem wird mit dem „Ochsenbackencrunch“ im separatem Glas erwidert. Klassisch, doch keineswegs verstaubt und sehr gut! Vorzüglich auch der dazu gereichte Barbaresco.

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Petit Fours

So, bald ist es 22:30! Das Dessert muss daher leider ausfallen, wir gehen ja noch in die Show. doch zum Kaffee werden wir noch mit einigen Petit Fours verwöhnt – allesamt sehr fein!

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Doch nun  ziehen wir wirklich weiter, satt und zufrieden, zur Varieté-Bühne. Auch das ist, soviel sei verraten, eine schöne Fortsetzung eines gelungenen Abends! (Achtung: Es scheint uns, dass die Karten direkt auf der Hauptseite oft teurer sind als die selben, wenn unter ‚Aktionen‘ gebucht. Auch der Aufschlag von EUR 1.50 für die Eintrittskarte in PDF Form zum selber ausdrucken erscheint uns nicht mehr angemessen)

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Übrigens – der Gourmet Club von Restaurant-Ranglisten.de bietet für Mitglieder im November die Gelegenheit zum Besuch des Restaurants mit einem speziellen Menü – mehr wird bald auf der Club-Seite aufgeschaltet (oder schon als Vorschau hier)!

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Unser Küchenreise-Rating

Im Tiger-Restaurant unter Chef Andreas Krolik haben wir eine vorzügliche Küche mit klassichen Anleihen genossen, welche modern und keinesfalls verstaubt war. Die Kreativität der Zubereitungsarten, die wunderbare Harmonie der Geschmäcker, die klaren und fein ziselierten Aromen und die technische Perfektion in der Umsetzung hat uns begeistert!

Der Service unter Leitung von Dietmar Fritz war immer präsent und strahlte eine Menge Freundlichkeit aus. Sommeliére Anke Hartmann hat uns mit der vorzüglichen Weinauswahl und viel Empathie überzeugt! Bemerkenswert ist die Jahrgangstiefe auf der Weinkarte; und auch in der Weinbegleitung werden immer wieder gereifte Weine gereicht – toll!

Die Räumlichkeiten hätten wir uns dunkler vorgestellt, doch die Beleuchtung macht trotz fehlender Fenster eine recht helle und freundliche Atmosphäre.

Das Tiger-Restaurant hat im Moment einen Michelin Stern – wir glauben, da ist noch Luft nach oben! Und sind gespannt auf die weitere Entwicklung!

5 – Unbedingt wieder 

(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)

Wie bewerten andere?

Der Guide Michelin bewertet das Tiger-Restaurant mit 1 Stern. Der Gault Millau vergibt 17 Punkte. Der Gusto Führer zeichnet die Leistung der Küche mit 8+ Pfannen aus.

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Blogroll – was schreiben andere?

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Das Finanzielle:

Für zwei mal 5 Gänge, Weinbegleitung, Jahrgangschampagner, Wasser und Kaffee haben wir angemessene ca. EUR 470 gezahlt.

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Die Adresse:

Tiger-Restaurant (im Tigerpalast)

Heiligenkreuzgasse 16-20

D-60313 Frankfurt

Wie reservieren?

Via Opentable oder per Telefon +49-69-920 022-0

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1 Kommentar

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