Von allem etwas
Eine kulinarische Reise durch Asien, dies ist das Motto des Restaurant Taku im Untergeschoss des noblen Hotel Ernst direkt beim Kölner Dom. Wir reisen gerne, erst recht kulinarisch!
Küchenchef Mirko Gaul und seit Team vereinen Köstlichkeiten aus der japanischen, chinesischen, thailändischen und vietnamesischen Küche in der kleinen bzw. der grossen Reise, den beiden angebotenen Menüs. Wir lieben die asiatische Küche!
„Taku“ steht gemäss Restaurant-Website im japanischen für „Haus der Gastlichkeit“. Es freut uns, dass wir auch Sonntag Abends diese Gastlichkeit geniessen dürfen!
Und wählen die ‚kleine Reise‘ (das 6-gängige Menü), um uns von asiatischer Küche begeistern zu lassen.
Unser Dinner im Restaurant Taku in Köln
Grüsse aus der Küche
Zwei kleine Grüsse sind der Start in das Menü: Eine feine Gurkenkaltschale mit Dill und Creme Fraîche sowie ein Schälchen mit Chilli-Nüssen.
Als nächster Gruss folgen Variationen vom Gamba: Ein ansprechendes frittiertes Kügelchen auf Majonäse, ein geschmacksarm wirkendes Sushi mit Gurke und Gamba auf Ingwer sowie eine Art gedämpfter Flan mit Gamba und feiner Chilli-Schärfe.
Streetfood wird gerne verklärt betrachtet. Auf TripAdvisor schwärmen Reisende davon, dass in Thailand einfach jedes am Strassenrand zubereitete Essen schlicht genial ist. Schöne Urlaubsbilder, doch in der Realität gibt es auch dort alles von richtig Top bis zu einer Menge Flop.
Doch vielleicht aufgrund der positiven Assoziationen erhalten wir nun Streedfood; Auf kleinen Holzstäbchen befinden sich ein Stück Calamar, ein Chilli-Würstchen, ein Stück vom Schweinenacken und etwas Huhn mit Erdnuss-Sauce.
Das ganze wirkt eher belanglos und für uns mehrheitlich zu trocken.
Die Auswahl vom Brot ist vielleicht weniger asiatisch, doch durchaus ansprechend.
Thunfisch | Lachs | Wasabi | Orange
Von Thailand jetten wir nun über 4’000 km nach Japan. Lachs und Thunfisch sind zu zwei kleinen ‚Schachbrettern‘ am Teller vereint. Begleitet wird das ganze von einer gut abgeschmeckten Kugel von mariniertem Reis, kleinen Kaviar-Körnchen, einem Kräutersalat, Orange und Wasabi-Tupfen.
Chicken & Lime | Austernpilze | Thaibasilikum
Nach dem Kurzabstecher nach Japan nun wieder retour nach Thailand. Chicken & Lime nennt sich unser Gericht.
Auf einer schwarzen Platte arrangiert finden sich unter anderem Pralinen mit Hühnerbrust, ein Wan Tan mit wachsigem Eidotter, Austernplize sowie eine vorzügliche Hühnersuppe mit komplexer Aromatik. Letztere kann mit Hilfe einer Pipette nach individuellem Geschmack nachgeschärft werden.
Dim Sum | Trüffel | Soja
Sehr gelungen sind die nun gebrachten Dim Sum: Fein und ‚klebrig’ ist der Teig. Die Füllungen mit Perlhuhn, Schwein und Hummer sind vorzüglich. Schnittlauch, eine Trüffelsauce und gehobelte Trüffelscheibchen vollenden das Gericht.
Der dazu gereichte Sake aus der Weinbegleitung ist eine formidable Ergänzung.
Mai Tai | Joghurt
Der nächste Gang, ein Joghurt mit Mai Tai Aromatik, ist durchaus ansprechend. Doch wir finden das kleine Gläschen für einen ganzen Gang etwas sagen wir mal minimalistisch (sofern wir nichts falsch verstanden haben).
Wagyu | Teriyaki | Shiitake
Das nun folgende Wagyu hat einen geringen Marmorierungsgrad, aber eine Menge Geschmack und ist wunderbar rund und intensiv! Die Zuckerschoten am Teller sind wunderbar knackig auf den Punkt zubereitet, Shiitake Plize und die Waffel gefallen gleichfalls. Die Teriyaki Sauce verbindet die Elemente schön.
Birne | Guanaja | Nougat
Es scheint, als hat uns unser Flieger nun nach Europa gebracht. Als Vor-Deset erhalten wir ein kühles Röllchen mit Erdbeere und Schokolade, Himbeeren und karamellisierte Mandeln sowie einem Mandel-„Schwamm“.
Das eigentliche Dessert kombiniert dann Birne (etwa ein sehr ansprechendes, ein wenig geliertes Birnensüppchen), Torrone-Eis mit einer dünnen Scheibe getrockneter Birne, Birnen Chutney, gebrannten Nüssen und mehr – gut!
Petit Fours
Zum Kaffee gab es dann noch Petit Fours (ein Kokoskuchen, ein Marshmallow mit Passionsfrucht und ein Cookie mit Nüssen) sowie eine grosse Auswahl an leckeren Pralinen (z.B. mit Passionsfrucht oder Kardamom)
[tabs title=“Tabs Group Title“ active=1 event=“click“] [tab title=“Rating“]Unser Küchenreise Rating
Nach den vielen Sprüngen quer durch Asien sind wir noch etwas ausser Atem. Haben „von allem etwas“ bekommen. Gerichte, welche von den Küchen verschiedener Länder inspiriert waren. Aber auch Speisen, welche uns eher an ‚good old Europe‘ erinnert haben (z.B. die Desserts).
Das ganze schien uns eine (europäisierte) Aneinanderreihung von vielerlei Zitaten aus dem asiatischen Raum, weniger als eine Symbiose aus diesen. Vieles war gut, manches – so scheint uns – gibt es bei auch Nicht-besternten ‚Spezialisten‘ einer der zitierten Länderküche besser oder authentischer.
Die Qualität der Produkte war gut, die Zubereitung kreativ und ansprechend. Ein Vergleich etwa mit der Küche von Tim Raue zu frühen 1-Stern-Zeiten hätte dennoch sehr klar für den zweiteren gesprochen.
Wir denken, der Mut zu einer eigenständigeren Küchenlinie über alle Länderzitate hinaus würde das Restaurant Taku kulinarisch noch einen Schritt weiterbringen!
Der Service war freundlich und charmant! Das Restaurant ist stylish und verstrahlt eine angenehme Atmosphäre, wenn auch aufgrund der schummrigen Lichtverhältnisse eher für ein Date als für die Besprechung des nächsten Jahresabschlusses geeignet.
3 – Wenn es sich ergibt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
Wie bewerten andere?
Der Guide Michelin verleiht dem Restaurant Taku 1 Stern. Der Gault Millau zeichnet die Küchenleistung mit 16 Punkten aus. Im Gusto ist das Taku mit 6 Pfannen bewertet.
[/tab][tab title=“Kosten“]Die Kosten
Das 6 Gängige Menü mit Champagner vorab, Weinbegleitung, Wasser und Espresso summierte sich auf knapp über EUR 170 je Person (Besuch im September 2013).
[/tab][tab title=“Adresse“]Die Adresse
Restaurant Taku
im Hotel Excelsior
Trankgasse 1-5 / Domplatz
D-50667 Köln
[/tab] [/tabs]
Das sieht ja alles toll aus. Ich werde dieses Restaurant mal besuchen.