Neues und alte Bekannte

Kommentar: Das Restaurant Kunsthof hat zwischenzeitlich leider wieder geschlossen.

Ein neuer Wind weht im Kunsthof in Uznach, neue Pächter haben das Restaurant übernommen. Und neu aufgefrischt ist auch das Interieur im grosszügigen Innenraum.

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Die Neuen? Alte Bekannte in der Schweizer Gastronomieszene. Und 3 Österreicher noch dazu.

Pächter des Restaurants ist der Vorarlberger Marcus  G. Lindner, der sich im Zürcher Mesa schon 2 Michelin-Sterne und 18 Gault-Millau-Punkte erkocht hat. Und aktuell im Hotel „The Alpina“ in Gstaad auf ähnlichem Level aufkocht.

Küchenchef ist der Salzburger Christian Geisler, u.a. auf Erfahrungen im Hangar 7 in Salzburg und als Sous-Chef im Mesa zurückblickt. Um dann Im Restaurant Heimberg in Zermatt einen Michelin-Stern und 16 Gault-Millau-Punkte zu erkochen.

Und Restaurantchef und Sommelier ist der Steirer Christian Magner, welcher seine Weinkompetenz auch schon im Mesa und im Greulich in Zürich unter Beweis stellte.

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Das Gebäude des Kunsthofes, ursprünglich ein alter Gutshof, wurde 2003 saniert. Das Restaurant im 1. Stock überzeugt auch durch seine schöne Architektur und die Kombination von historischen und modernen Elementen.

Seit 2007 waren dort Janin Hausmann und Christoph Köhli tätig und etablierten ein Gourmet-Restaurant; ein Michelin-Stern und 16 Gault-Millau-Punkte waren das Resultat. Die beiden sind Ende 2013 nach Grenchen weitergezogen. Und somit war die Bahn frei für Neues und für alte Bekannte.

Und für uns, um dem Restaurant einen Besuch abzustatten!

Unser Dinner im Restaurant Kunsthof in Uznach

6 Vorspeisen, 2 Hauptgänge und 2 Desserts umfasst das A la Carte Angebot des Kunsthofes. 6 davon werden zum Kunsthof-Menü kombiniert. Letzteres haben wir gewählt, um einen repräsentativen Querschnitt zu geniessen.

Grüsse aus der Küche

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Doch zunächst geniessen wir einige Grüsse aus der Küche. Ein Brotkissen (neudeutsch „Airbread“) mit grünem Fliegenfisch-Wasabi-Kaviar zeigt angenehme Schärfe. Der Foie-Gras-Chip wirkt eine Spur zu süss. Ein Amaranth-Brötchen mit Forelle und und Basilikum gefiel. Ein ‚Steamed Bun‘ mit Schweinebauch, Gurke und Junglauch überzeugte. Und die Wassermelone mit Minze und Speckgeschmack erfrischte. (7/10)

Danach eine kreative Idee, ein Brotgang. Sättigungsbeilage zwangsverordnet für jedermann, quasi. Das Brötchen aus dem glutenreichen Manitobamehl hat eine feste Kruste, doch ist innen luftig zart. Dazu gibt es eine vorzügliche Liebstöckelbutter mit Röstzwiebeln. So lassen wir uns gerne zwangsbeglücken!

Hamachi | Edamame | Erdnuss

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Das eigentliche Menü startet mit Hamachi, das ist eine junge Gelbschwanz-Makrele. Der Fisch ist von fester Struktur und perfekt auf den Punkt zubereitet. Kombiniert wird er mit Edame, Radieschen und klein zerstossenen Erdnüssen, welche die Textur abwechslungsreich machen. (7/10)

Jakobsmuschel | Lattich | Rote Beete

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Ein interessantes Spiel unterschiedlicher Temperaturen erleben wir beim zweiten Gang. Jakobsmuscheln, rote Beete, Frischkäse und Lattich werden am vorderen Teller kalt, im hinteren Gefäss warm kombiniert.

Rote Beete ist ja ein wenig eine Modezutat in der gehobenen Restaurant-Küche geworden. Die Rote-Beete-Chips im warm zubereiteten Teller empfinden wir zwar als modisch, doch als deutlich zu süss für unseren Geschmack. Sie dominieren das Gericht, der Frischkäse neutralisiert ein wenig, doch hat letztlich keine Chance. (6/10)

Saibling | Dill | Blumenkohl

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Ein ganz toller Genuss ist der noch fast rohe Saibling – wunderbar im Geschmack und von der Konsistenz! Und die am Tisch angegossene Dillsauce harmoniert dazu phänomenal, die Blumenkohl-Creme ergänzt schön.

Weitere Begleiter sind Blumenkohl (dünne Scheiben, angebraten) sowie eher harte grüne „Blätter“, welche wir Zutaten-mässig nicht zuordnen konnten. Hier wäre weniger noch mehr gewesen – dennoch in Summe ein vorzüglicher Gang!(8/10)

Sot l’y laisse | Schnittlauch | Pfälzer

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Sot l’y laisse, die Pfaffenstücke, sind bekanntlich das Beste vom Huhn; und auch auf unserem Teller waren sie zart und wohlschmeckend. Die Küche kombiniert sie mit Pfälzer Rüebli und einer Schnittlauch-Creme; verbunden wird das ganze durch den am Tisch angegossenen Bratensaft. Ein harmonischer Ganz zum Geniessen! (7/10)

Sommerreh | Kohl | Apfel

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Aus Österreich stammt das vorzügliche Sommerreh; wohl Sous Vide zubereitet und dann kurz angebraten. Angebratene Kohlblätter und eine fermentierte Kohlsosse geben erdige Aromen, die Säure der hauchdünne Apfelscheiben Säure einen erfrischenden Touch. Sehr fein! (7+/10)

Kirsche | Karamell | Buchweizen

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Beim Dessert wird Säure und Süsse der Kirsche mit der Süsse und den Röstaromen des Karamells kombiniert; die getreidige Note des Buchweizens federt die Geschmäcker ab und verbindet sie zu einem Ganzen. Eine runde Sache, gelungen! (7/10)

Petit Fours

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Der Abend ist rasend schnell vorbei gegangen, der Abschied naht. Zum Kaffee erhalten wir noch Petit Fours; alle zum Thema Passionsfrucht.

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Unser Küchenreise-Rating

Neu sind Pächter, Küchenmannschaft und Service im Kunsthof aufgekocht, doch das Team besteht aus alten Bekannten, welche eine Menge Erfahrung mitbringen; auch in der Zusammenarbeit untereinander. Das merkt man, und schon kurz nach der Eröffnung bewegt sich die Küche auf hohem Niveau.

Wir haben kreative Gerichte auf technisch hohem Niveau aus der Küche von Christian Geisler genossen. Die Kompositionen konzentrieren sich auf wenige Hauptdarsteller, welche mit fein abgestimmten und klaren Aromen präsentiert werden.

Der Service unter der Leitung von Christian Magner überzeugt durch Charme, Freundlichkeit und eine gute Kenntnis der Gerichte. Ansprechend ist auch die Weinkarte, auch eine Weinbegleitung wird angeboten. Die Location im 1. Stock / Dachgeschoss des Kunsthofes ist wunderschön und vom Platz grosszügig. Die Anreise nach Uznach lohnt sich!

Wir drücken die Daumen für einen Michelin-Stern und kommen gerne wieder.

4 – Gerne wieder 

(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)

Wie bewerten andere?

Der Kunsthof wurde Ende Mai 2014 neu übernommen und hat daher noch keine aktuelle Bewertungen in den Restaurantführern. Fast alle Mitglieder des Teams kommen vom Restaurant Heimberg in Zernmatt und wurden dort mit 1 Michelin Stern und 16 Gault Millau Punkten ausgezeichnet.

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Blogroll – was schreiben andere?

Zum Restaurant Kunsthof mit dem neuen Team:

Zum Restaurant Heimberg in Zernmatt, von wo ein Grossteil des Teams Ende Mai 2014 in den Kusthof gewechselt ist:
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Das Finanzielle:

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Für zwei mal das 6-Gang Menü mit Champagner, Wein, Wasser und Espresso haben wir ca. CHF 520 bezahlt.

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Die Adresse:

Der Kunsthof – Restaurant

Züricherstrasse 28

CH-8730 Uznach

Tel. +41-55-290 22 11

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