Super-Mario, wo sind die magischen Michelin-Kräfte?

Die Dame und der Herr gestehen es: Mario Lohniger war für sie immer irgendwie ein Superheld. Eine Art kulinarischer „Super-Mario“.

2004 kam der Salzburger über New York nach Frankfurt, hat das Potential in einer Marktnische erkannt und diese mit viel Herzblut erfolgreich besetzt.

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Im Silk im Frankfurter speiste man im Liegen, der DJ wählte zu den Gängen die passende Hintergrundmusik aus und der Service war vom unvergleichlichen Charme der „Mama“ Lohninger geprägt. Und das Essen war mit einem Michelin-Stern sowie 18 Gault Millau Punkten ausgezeichnet.

Doch irgendwann war, auch aufgrund der örtlichen Gegebenheiten, die Zeit für dieses Konzept vorbei. Das Silk wie auch das Micro im selben Haus schlossen die Pforten.

Und die Lohningers zogen nach Sachsenhausen. Eröffneten das österreichische Restaurant Lohninger an der Schweizerstrasse. Wie auch – gemeinsam mit dem umtriebigen Gregor Meyer – das Holbein’s im Städel Museum.

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Dieses besuchen die Dame und der Herr heute. Sie spazieren den Main entlang, wechseln dann über die Holbeinbrücke, eine moderne Fussgängerbrücke auf die andere Seite. Ein paar Schritte weiter, und sie betreten den Garten des Museums. Erblicken schon die hohe Glasfront des wunderschönen Restaurants, die schön Terrasse.

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Lassen sich am Weg dorthin von ein paar Kunstwerken im Garten ablenken, doch dann geht es zielstrebig die Stiegen zum Restaurant hoch. Die Dame und der Herr werden auf einem der kleinen Tische auf der Terrasse platziert.

Unser Dinner im Restaurant Holbein’s in Frankfurt

Schnell wird den beiden die Speisekarte gereicht, doch die insgeheim erhoffte Frage nach einem Apero kommt nicht. So studieren sie die Speisekarte, fragen selbst nach einem Glas Champagner, sie sind ja schliesslich erwachsen. Und treffen ihre kulinarische Wahl.

Melonen-Grapefruit-Salat: gegrillte Baby Calamari, Shrimp, Tamarinde

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Wir starten direkt mit der Vorspeise: Der Herr ist einen Salat süsser Melone in Kombination mit der leicht bitteren Grapefruit und Tomaten. Dazu gibt es gegrillte, mit Shrimps gefüllte Baby-Calamari.

Er freut sich über die wohlschmeckenden Komponenten, die hier nebeneinander gereiht sind, doch vermisst er die alles verbindende Klammer.

Sashimi vom Gelbflossenthunfisch: Ingwer-Soja-Infusion, japanische Gurke, Avocado

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Die Wahl der Dame war gelungener und ist Lohninger-Küche in alter Perfektion: Dünn aufgeschnittene Sashimi vom Gelbflossen-Tuna mit japanischer Gurke und einer wunderbaren Ingwer-Soja-Infusion; dazu Avocado. Ausgezeichnet!

Tomaten Gazpacho: Gurke, Basilikum, Olivenöl

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Zum Zwischengang hat der Herr angesichts der endlich sommerlichen Temperaturen eine kühle Tomaten-Gazpacho mit Gurke, Basilikum und Olivenöl gewählt. Erfrischend und mit angenehm leichter Schärfe ist das Gericht, doch ohne übermässig grosse Finesse.

Brunnenkresse-Rinderfiletsalat „Thai Style“: Papaya, Gurken, rote Zwiebeln

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Ähnlich ist der Eindruck der Dame beim thailändisch inspirierten Rinderfiletsalat: Das Fleisch ist angebraten und mit schönen Röstaromen; Papaya, Gurke, Tomaten und Brunnenkresse ergänzen das „spicy“ abgeschmeckte Gericht. Frisch, herzhaft und unkompliziert angenehm für einen Sommerabend.

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Nun ist es an der Zeit, auch einen Blick auf das innere des Restaurants zu werfen. Der Dame und dem Herren gefällt das aussergewöhnliche und moderne Ambiente mit den hohen, lichtdurchfluteten Räumen! In der Küche sehen sie Mario Lohninger und sein Team beim Zubereiten der Speisen.

Steak vom Gelbflossen-Thunfisch: Babyspinat, Wasabi-Kartoffelpüree, Sesamsauce

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Danach werden die Hauptgänge gebracht: Für die Dame ein kurz angebratenes, aufgeschnittenes Steak vom Gelbflossen-Tuna, welches ihrer Meinung nach mit einem Tick Salz noch optimaler zur Geltung gekommen wäre. Die Sesam-Sosse gefiel, der leichte Bitterton des Spinates weniger. Das Kartoffel-Wasabi-Püree wurde von der Dame sehr gelobt!

Miso-Lachs vom Grill: Shi-Take-Pilze, Orangen-Ingwer-Marinade

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Der Herr hat sich einen alten Klassiker aus der Silk-Zeit ausgesucht, den Miso-Lachs vom Grill. Aussen scharf angebraten und mit schönen Röstaromen ist der Fisch, und innen noch fast roh.

Doch die Feinabstimmung der Komponenten liess den Herren ein wenig wehmütig an die alten Zeiten zurückdenken: Sehr dominant-Säuerlich war die Orangen-ingwer-Marinade; selbst die Röstaromen des Lachses wurden da in den Hintergrund gedrängt. Köstlich dagegen das separat gereichte Kartoffelpüree.

Callebaut Schokoladentraum: Brombeere, weisser Kaffee, Sorbet

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Die Dame ist gut gesättigt. Der Herr hat wie so oft noch Hunger. Und damit den Wunsch nach einem Dessert, auch Namen wie „Mango-Tonkabohnen-Sünde“, „Schokoladentraum“ oder „Käseleidenschaft“ können Ihn nicht abschrecken.

Der gewählte Callebaut Schokoladentraum kombiniert dann ein innen schön flüssiges Schokoladenküchlein, Schokoladenmousse, Brombeeren und mehr zu einen netten süssen Abschluss.

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Unser Küchenreise-Rating

Die Dame und der Herr hängen sentimentalen Erinnerungen an ein längst geschlossenes Restaurant nach. Und haben die Wertung des Gault Millau für das Holbein’s, das sind 16 Punkte, im Hinterkopf.

Und sind ein bisserl enttäuscht. Wundern sich auch ein wenig über die euphorischen Beschreibungen des Restaurantsführers zu 4 der Gerichte, welche sie an diesem Abend auch gegessen haben.

Doch vielleicht ist an diesem Abend die Feinabstimmung der Speisen schiefgegangen, vielleicht war da auch Pech dabei.

Und so blenden die Dame und der Herr mal Silk und Gault Millau aus und freuen sich, dass sie einen schönen Sommerabend in tollem Ambiente verbracht haben. Mit einer Museumsküche, die beweist, dass auch an solchen Orten gut gekocht werden kann. Kein „Silk Minus“, sondern ein „Fressgass-Meyer’s Plus“!

Und doch: Sie wünschen sich den Super-Mario zurück, der mit seinen magischen Michelin-Kräften immer so wunderbar aufgekocht hat!

3 – Wenn es sich ergibt wieder 

(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)

Wie bewerten andere?

Der Gault Millau zeichnet das Restaurant Holbein’s in Frankfurt mit 16 Punkten aus. Der Gusto vergibt für die Küche mit Chef Mario Lohninger 6 Pfannen.

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Blogroll – was schreiben andere?

  • Frischer Wind am Museumsufer (Sternefresser, 2013)
  • Grossstadtflair und Beständigkeit (Bilnd Tasting Club, 2013)
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Das Finanzielle

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Einmal 3, einmal 4 Gänge sowie Champagner, Wein, Wasser und Kaffee haben die Dame und der Herr genossen und dafür ca. EUR 235 bezahlt.

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Die Adresse

Restaurant Holbein’s im Städel

Holbeinstrasse 1

D-60595 Frankfurt

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