Über Geister …

Geister treiben sich durch die Strassen von Hong Kong. Der Tourist mag sie vielleicht nicht gleich bemerken, doch sie sind allgegenwärtig, erläutert uns Daniel, unser Tour Guide bei unserem kulinarischen Spaziergang durch die Stadt.

Diese müssen bei Laune gehalten werden – Räucherstäbchen abbrennen oder andere Gaben darbringen ist da hilfreich. Oder man hält sich von ihnen fern: Bekanntlicherweise ist die Schwelle am Eingang der Geschäfte und Häuser ist eine fast unerschwingliche Hürde für Geister.

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Und kulinarische Spaziergänge

Daniel Cheung – ein Absolvent der ‚Le Cordon Bleu Schule‘ und mit Background in verschiedenen Sternerestaurants – haben wir etwa eine habe Stunde zuvor an einer U-Bahn-Station in Cheun Wang, nur eine Station entfernt von unserem Hotel und doch schon eine ganz andere Atmosphäre, getroffen.

Er ist Guide bei „Little Adventures in Hong Kong“. Dieser Veranstalter wurde vor einigen Jahren von Daisann McLane, einer Journalistin aus New York gegründet. Sie schrieb für die New York Times, sie schreibt für National Geographic, und sie ha ihre Leidenschaft für Hong Kong in ein kleines, aber feines Business verwandelt.

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Kulinarische (aber auch „normale“) Touren durch Hong Kong in ganz kleinem Rahmen organisiert sie für den interessierten Reisenden. Ihre Mitarbeiter sind Food-Journalisten, bekannt Blooger oder haben – wie Daniel – einen Background als Koch in der Sternegastronomie. Und so fühlen wir uns bei unserer mehrstündigen Privat-Tour durch die nicht ganz so touristischen Ecken von Central gleich in guten Händen.

Und wir tauchen ein in die engen Gassen, betrachten das geschäftige Treiben in den Strassen, in den vielen kleinen Geschäften. Die Erste Station: „She Wong Lam“.

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Es ist das Geschäft des „Schlangenkönigs Lam“, beziehungsweise seiner Nachfahren. Seit über 100 Jahren werden hier Schlangen verarbeitet. In hölzernen Kisten sind die lebenden Exemplare. Sie werden dann gekocht, für die weitere Verarbeitung vorbereitet und das Fleisch wird an Restaurants oder Hotels verkauft.

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Oder der Gast verzehrt an einem der kleinen Tische im Lokal einen Schlangensuppe. Danach vielleicht ein Gläschen vom Schlangenschnaps?

Wir probieren heute einzig vom Schnaps – in der Vitrine steht eine „Little Adventures in Hong Kong“ Flasche bereit. Eine interessante Erfahrung..

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An den Geschäften am Strassenrand werden in kleinen Geschäften vielerlei getrocknete Meeresfrüchte, getrocknete Pilze und mehr verkauft. Nun betreten wir einen modernen Supermarkt, der sich auf solcherlei Zutaten spezialisiert hat.

Daniel erklärt uns die verschiedenen Produkte. Er beschreibt uns ihre wirkliche oder vermeintliche Wirkung. Er zeigt uns die unterschiede der verschiedenen Qualitätsstufen – preislich von sehr günstig bis unglaublich teuer. Und er beschreibt uns, wie man diese kulinarisch einsetzen kann. Lehrreich!

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Wir kehren in einem kleinen Restaurant ein, welches unter anderem für die besten gebratenen Gänse bekannt ist und auch im Guide Michelin (welcher in Hong Kong wesentlich offener für einfache Restaurants ohne viel Charme und Luxus ist) erwähnt gewesen sein soll. Ganz anständig, aber das Attribut „besten“ scheint uns doch übertrieben.

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Danach bummeln wir über den Markt in der Centre Street. Auch wenn dieser ohne Touristen wohl kaum überleben würde, so ist er nicht so kitschig-übertrieben wie die Geschäfte an manch anderem Ort.

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Weiter geht es zu einem „Wet Market“ in der Nähe. Nicht mehr direkt auf der Strasse wird hier verkauft, sondern in einer charmelosen Beton-Markthalle unter grellem Neon-Licht.

Weshalb ein Wet Market so heisst? Weil – da unter anderem frischer Fisch dort verkauft wird – die Böden immer wieder nass abgespritzt werden. Und von der lebendigen Frische mancher Fische können wir uns überzeugen.

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Der nächste Zwischenstopp bringt uns zu Wak’s Noodles in der Wing Kut Street. Im einfachen und kleinen Restaurant gibt es, so meinen viele, die besten Wonton Nudeln der Stand.

Die Eigentümerfamilie betreibt das Restaurant nun schon in der 3. Generation seit vielen Jahrzehnten. Und wenn auch die Atmosphäre chinesisch-nüchtern ist. die Nudeln halten durchaus, was sie versprechen!

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Nach einigen Stunden Spaziergang kehren wir zum Abschluss nach einer längeren Taxifahrt dann noch in das Restaurant „Seventh Son“ in der Tonnochy Road in Wan Chai ein.

Der siebente Sohn einer wohlhabenden Restaurant-Dynastie aus Hong Kong hat sich hier, nachdem er sich mit seiner Familie zerstritten hat, mit eiem eigenen Restaurant selbständig gemacht. In eleganterer Atmosphäre und mit einem grossen und stylishen Aquarium vor den Augen geniessen wir hier noch einige Kleinigkeiten zum Abschluss.

Alles in allem: Wir können die Foodie/Restaurant Touren von Little Adventures in Hong Kong sehr empfehlen, auch wenn diese nicht ganz billig sind. Wir haben Seiten an dieser Stadt entdeckt, welche uns sonst verborgen geblieben wären!

Little Adventures in Hong Kong

Private Hong Kong Food Tours and Custom Walks

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2 Kommentare

    • Wir haben für eine Privattour zu zweit knapp über USD 500 für 4.5 Stunden bezahlt. Dafür gibt es eine sehr individuelle Tour-Planung und Guides, welche „aus der Branche“ sind, oft renommierte Journalisten…

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