‚Cook the mountain‘, das ist nicht nur der Name des Kochbuches von Norbert Niederkofler, sondern beschreibt auch seine Philosophie. Und die „Berge gekocht“ das ergibt eine sehr eigentständige, moderne Interpretation der Küche in den Bergen Südtirols.
Sauerteiggbrot mit Tomate, eine Art Bruscetta? Nein, in Südtirol wachsen keine Tomaten, und was auf den ersten Blick wie eine Tomatensauce wirkt, ist in Wirklichkeit ein Pflaumenaufstrich (die Pflaume in einer Salzlake fermentiert) mit Bergbasilikum in Traubenkernöl – süss, marmeladig, ein Tick Salz, grossartig! (9/10)
Tatar von der Renke, angegossen mit einer lauwarnem Terlaner Weissweinsauce (laut Service mit den Fischresten zubereitet), frittierten Kapernblüten, Schnittlauchöl und frittierten Fischschuppen. Etwas eindimensional und zurückhaltend bei Salz und Säure. (8/10)
Grossartig der über dem Feuer rauchig mit Miso glasierter Aal, dazu eine filigrane Consommé. (9/10)
Buchweizennudeln, Kräuter und merh ergeben eine filigran zurückhaltende, elegante „Bergramen“. (9/10)
Süsslich die Gnocci von roter Beeete, Meerrettich /Daikon ergänzt it einer dezenten Schärfenote. Erneut ein sehr filigranes Gericht. (8+/10)
Forelle, statt Zitrone (wird nicht in der Region angebaut) fermentierte Pflaume. Ein ansprechender kleineer Happen, welcher insbesonders auch durch die eigenständige Stilistik überzeugt. (9/10)
Schweinkopf, Sehnen, Kräuter – das ist weich, fett, umami, aber geschmacklich filigran; ergänzt mit Kombucha im Glas; spannend, gut und erneut sehr einzigartig. (8+/10)
Zwiebel mit Zitronenthymian und einer Sauce mit Pilzen; zu essen sind die inneren Teile. Spannend, aber für mich nicht so richtig rund; texturell ist der Zwiebel auch innen eher fasrig / hart. Der Zitronenthymian gibt angenehme Frische. (7+/10)
Sehr fest, aber geschmacklich ungeheuer intensiv ist das über offenem Feuer zuberetiete onglet mit einem Jus vom Rind mit Knochemark und Chimicurri / Salsa Verde und Kräutern. (9/10)
Pliz, Knoblauch, ein wenig Trüffel, Sonnenblumenkerne – Umami ,rund abgestimmt; dazu ein Lageder Löwengang 1997 mit grüner Pacprikanote. (8+/10)
Cornell-Kirschen, Sorbet, Kirschwasser, Quark – fein abgestimmt, gar nicht plakativ aber sehr gut. (8+/10)
Das Küchenreise Rating
Die Küchenlinie im Restaurant St. Hubertus in st. Kassian ist regional und sehr eigenständig, mit einzigartigen und filigran komponierten Gerichten. Eine Reise wert!
Restaurant St. Hubertus in St. Kassian / Südtirol (I)
Bewertung Essen (?): | 9 / 10 |
Küchenreise-Rating (?): | 5 – unbedingt wieder |
Guide Michelin: | *** |
Gault Millau: | 19 / 20 |
Gusto: | – |
Küchenchef: | Norbert Niederkofler, Michele Lazzarini |
Adresse: | Restaurant St. Hubertus: Strada Micura de Rü 20, I-39036 St. Kassian in Abtei (BZ) A-1190 Wien |
Telefon: | +39-471-849 500 |
Web: | st-hubertus.it |
Kosten: |
St. Hubertus Unplugged |
Angekündigter Besuch (?): | Nein |
Einladung (?): | Nein |
Extras (?): | Nein |
Alle Bewertungen beziehen sich auf den Zeitpunkt des Besuches. Unsere Wertungen reflektieren einzig unsere persönliche Meinung. |