Kann der Henssler Sushi machen?
Ob in der Promi Kocharena, in Lanz kocht oder bei den Topfgeldjägern – Steffen Henssler ist in de Medien omnipräsent. Seinen Lotto-Gewinn hat er einst in eine Ausbildung zum Professional Sushi Chef investiert. Und nun wollten auch wir es wissen – macht der Henssler gute Sushi?
Hamburg. Mittagszeit. Knurrende Mägen. Die richtige Ausgangsbasis für die erste Etappe unseres Henssler Testes. Ja, die erste Etappe, morgen steht uns nochmals das gleiche Programm bevor. Wir wollen ja schliesslich sicher sein in unserem Urteil.
Das Ono haben wir ausgewählt. Gelegen in Eppendorf ist das Restaurant rundum verglast, hell und offen. Beim Eintreten lächelt uns Steffen Henssler an. Von den auf einem kleinen Altar aufgebauten Devotionalien, ähm von den auf einem Tischchen platzierten Kochbüchern. Dann lächelt uns auch die Empfangsdame an. Reserviert haben wir nicht (Hunger kann sich negativ auf die Organisation auswirken), einen Tisch bekommen wir dennoch, ein guter Start… So betrachten wir die offene Karte, diskutieren über die schlechte Akustik (auch bei wenigen Gästen recht laut) und erfreuen uns am Anblick der offenen Küche am Ende des Raumes.
Angebote werden immer ein Tagesmenü sowie eine reichhaltige Auswahl an a la carte Gerichten. Wir wählen – die Gerichte beider Tage sind im folgenden zusammengefasst:
Unser Lunch im Restaurant Ono by Steffen Henssler in Hamburg
1. Vorspeisen:
a. Marschländer Gemüse vs. Black Tiger „Tempurastyle“. Mango, Mentsuyu, Hensslermayonaise
Ausgezeichnetes Tempura, die Zutaten wunderbar zart. Die Saucen gefallen, insbesondere die Hensslermayonaise.
b. Menü: Lachssashimi:
Ausgezeichneter Einstieg, Sashimi vom Lachs mit einer wunderbaaren Sauce, serviert auf einer schwarzen Steinplatte.
c. Offener Ravioli. Lachstartar, Gemüsebeet, Coppa, Yuzusorbet
Wiederum ein guter Einstieg. Der offene Ravioli scheint nur ein Rundes Teigstück unter dem fein abgeschmeckten Lachstartar zu sein, der Schaum und das Yuzusorbet harmonieren gut.
d. Menü: Lachsrolle:
Shushi California Style – die Lachsrolle ist sehr gut gelungen und von sättigender Portionsgrösse.
Hauptspeisen:
a. Hähnchenbrust „Tandori Style“ mit Jasminreis, Wokgemüse und Joghurtdip
Ein Ausflug nach Indien, Fusion Cusine hätte man dieses Konzept wohl genannt, als der Begriff „Fusion“ noch in und in aller Munde war. Das Tandori Chicken ist gut zubereitet und gefällt.
b. Menü: Gegrilltes Doradenfliet mit Spinat
Ein Stück Doratenfilet auf dem Grill zubereitet, „wild“ und nicht zurückhalten, was hier als kompliment gemeint ist. Deutliche Grillaromen, intensiver und mit Knoblauch aromatisierter Spinat, eine Sauce mit leicht säuerlicher Note. Gut.
c. Menü: Zanderfilet
Der Fisch auf mit schwarzem Pfeffer aromatisiertem Kartoffelpürree serviert, dazu eine uns geschmacklich nicht sonderlich überzeugende Sauce sowie ein gelungener Gurken-Rettich Salat.
d. „Black Cod“, marinierter Kabeljau, Saikyo Miso
Nun, der Kabeljau (serviert auf gutem Kartoffelpürree mit Schnittlauch) war ok, aber wird uns nicht lange in Erinnerung bleiben, die Saikyo Miso Sauce war intensiv, aber konnte uns gleichfalls nicht zu Begeisterungsstürmen hinreissen.
Das Finanzielle:
Das Tagesmenü ist mit ca. EUR 17 wohlfeil, das Wasser ist dabei schon inbegriffen (tolle Idee!). A la Carte wird das ganze dann schon etwas teurer, so z.B. der Black Cod um EUR 22.50.
Unser Küchenreise-Rating:
Wer Hamburg kulinarisch ergründen will, braucht auch Mittagsverpflegung. Die japanische Küche schätzen wir für diesen Zweck. Das ONO bietet in sehr angenehmer Atmosphäre japanisch inspirierte Küche mit einer Menge freien Interpretationen und Einflüssen aus aller Welt.
Bei unseren beiden Besuchen haben es uns die Vorspeisen noch mehr angetan als die Hauptspeisen. Und vom Preis-Leistungsverhältnis ist das Menü empfehlenswert. Die 13 Gault Millau Punkte erscheinen angemessen.
Womit wir wieder bei der Eingangsfrage sind: Kann der Henssler Sushi machen? Ja, das kann er, und noch einiges mehr… Auch wenn er wahrscheinlich – wenn sie diesen Artikel lesen, wenn sie das ONO besuchen – gerade irgendwo bei einem Fernsehdreh ist. Aber das Team ist gut instruiert, und ein gutes Team ist ja schliesslich alles.
4 – Gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
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