Alle suchen immer nach dem ’next big thing‘. Ich habe es gefunden.
Das ’next big thing‘ in der österreichischen Restaurant-Landschaft ist der Chef’s Table in der Roten Wand. ‚Next‘ – eigentlich nur ‚big thing‘. Nur alle wissen es noch nicht. Oder hatten noch nicht die Gelegenheit, einen der begehrten Plätze zu bekommen.
Was ist das denn, ein „big thing“? Für mich eines der 5-10 besten österreichischen Restaurants, welches auch international problemlos besteht. Und da gehört für mich der vom Gault Millau mit 18.5 Punkten ausgezeichnete Chef’s Table von Max Natmessnig eindeutig dazu. Und hat das Potential, sich noch weiter nach vorne zu schieben.
Den Apero und die Grüsse aus der Küche nimmt die gut gelaunte Runde an Gästen in einem seperaten Raum des Schualhus ein. Grossartige Kleinigkeiten, und dann werden die Zutaten des heutigen Abends präsentiert. Geklaut vom Frantzen, oder der Mraz macht’s ja auch, könnte man sagen. Gute Ideen verbreiten sich halt schnell. Aber es passt und macht Vorfreude auf den Abend.
Dann geht es weiter an den Chef’s Table. Der Schweizer König des Pinot Noirs gleich neben mir unterhält bereits den ganzen Service und amüsiert auch manch anderen Gast; und zeigt, dass es für eine solche Reputation nicht nur gute Bündner Trauben, sondern auch ein Verkaufsgenie aus Fläsch braucht. Und auch sonst ist die Stimmung gelockert und ungezwungen.
Zu den hervorragenden Speisen wird ein Natural Wine Pairing, ein selbstgemachtes alkoholfreies Pairing und ein paar Raritäten im Offenausschank (via Coravin) angeboten. Also am besten von allem etwas. Die Raritäten sind exklusiv, haben aber ihren Preis: von bescheidenen EUR 16 für 1dl vom Knoll Riesling Pfaffenberg 2017 bis zu anspruchsvoleln EUR 183 für ein Glas In Flagrante 2000 vom österreichischen ehemaligen Bäcker Manfred Krankl in Kalifornien (Sine Qua Non). Der ist, wie auch der Schweizer Winzer nebendran mit den prägnanten blauen Pinot Flaschen, auch ein Marketinggenie.
Die gosse Überraschung jedoch ist das alkoholfreie Pairing. Da habe ich schon einige getrunken, und die waren von lieblos bis ganz nett, vom überteuert bis zwar günstig, aber ihr Geld nicht wert. Das alkoholfreie Pairing am Chef’s Table in der Roten Wand ist das beste dieser Kategorie, welches ich bisher getrunken habe. Genial! Nicht nur ein Getränk, sondern alle. Hätte ich nicht genug Durst für zwei (oder drei), ich hätte überlegt, den Wein wieder zurückgehen zu lassen. Guten Wein bekommt man ja an vielen Orten.
Zwei oder drei Stunden später geht es dann wieder zurück in den separaten Raum, um ein geniales Menü noch mit Kaffe und Petit Fours abzuschliessen. Ich bin geflasht von diesem Abend, von den Gerichten. Ich bin Wiederholungstäter (siehe etwa hier), und ich werde wieder kommen!
Das Küchenreise Rating
Ohne regionale Grenzen, doch mit kleinem lokalem Touch brilliert die Küche von Max Natmessnig im Rote Wand Chef’s Table in Lech mit fein abgestimmten, kreativen Gerichten, ausgezeichneten Zutaten, vielfältigen Ideen und präziser Umsetzung.
Rote Wand Chef’s Table Zug/Lech (A)
Bewertung Essen (?): | 9 / 10 |
Küchenreise-Rating (?): | 5 – unbedingt wieder |
Guide Michelin: | – |
Gault Millau: | 18.5 / 20 |
Gusto: | – |
Küchenchef: | Max Natmessing |
Adresse: | A-6764 Lech, Zug 5 |
Telefon: | +43-5583-34350 |
Web: | rotewand.com |
Kosten: |
Menü EUR 205 |
Angekündigter Besuch (?): | Nein |
Einladung (?): | Nein |
Extras (?): | Nein |
Alle Bewertungen beziehen sich auf den Zeitpunkt des Besuches. Unsere Wertungen reflektieren einzig unsere persönliche Meinung. |