Ein verborgenes Idyll

Das Hotel / Restaurant Haus am See ist einerseits ein bezaubernd wirkendes Dreisternhotel mit einem tollen Garten und Seeanschluss. Andererseits beherbergt es ein Restaurant mit grosser Aussenterasse und – Sie werden es ahnen – gleichfalls phänomenalem Seeblick.

Weder Guide Michelin noch Gault Millau bewerten dieses Restaurant. Dennoch hatten wir 3 Mal spontan die Gelegenheit, dort zum Lunch einzukehren. Und waren positiv überrascht!

Zu Beginn bekamen wir jeweils einen kleinen Gruss aus der Küche. Da war einmal eine geröstete Brotscheibe mit Räucherlachs und einer Karottenterrine. Letztere war schön fein karottig, und wir glauben uns an einen Hauch Ingwer zu erinnern; und sie gab diesem Gruss das gewisse etwas.

Das andere Mal genossen wir Pumpernickel mit einem Ziegenkäsesalat, Tomaten und geröstetem Ziegenkäse; ebenfalls fein abgeschmeckt.

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Mittags gibt es jeweils einen Mittagstisch – neben dem erwähnten Gruss dann noch einen Salat vom Salatbuffet sowie einen Hauptgang; in Summe um die EUR 11.

Für diesen Menü-Preis darf man sich normalerweise beim Salatbüffet vielleicht keine Wunder erwarten. Meist sogar nur Fertigware; doch im Haus am See sind die Salate knackig und gut abgeschmeckt.

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Kommen wir zu den Hauptgängen: Einmal ein Geschnetzeltes – das Fleisch frisch angebraten, butterzart, noch ein wenig rosa. Das Gemüse dazu wunderbar knackig. Knackig, damit meinen wir alle Sorten für sich, jede einzelne… Nicht „im Durchschnitt knackig“, wie man es oft vorgesetzt bekommt… Die Spätzle sowie die Sauce gleichfalls sehr gelungen.

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Am anderen Tag ein Tafelspitz – auch hier das Fleisch sehr fein, die Kartoffel noch mit Biss, die grünen Bohnen wunderbar knackig.

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An einem dritten Tag Kalbsfleischplanzerl mit Kartoffelpüree und Gemüse: Fein abgeschmeckt und fluffig die Fleischpflanzerl, köstlich das Püree, knackig und jeweils auf den Punkt die unterschiedlichen Gemüsesorten:

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Als Beispiel für ein Dessert (a la Carte) die Rhabarberschnitte mit geschmortem Rhabarber, Schokomousse und Rhabarbereis: MIt angenehm dezenter Säure der Rhabarber, fein das Eis und die Schnitte, von Konsistenz und Textur Abwechslung durch Pistaziensplitter und Mandelblättchen.

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Das ganze haben wir im wunderschönen Garten vor dem Hauptgebäude genossen:

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Und den Ausblick auf den See wollen wir natürlich auch nicht vorenthalten:

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Unser Küchenreise-Rating:

Mittags haben wir jeweils eine überzeugende Küchenleistung für wenig Geld angetroffen (2 Menü mit Wasser und Kaffee in Summe klar unter EUR 35). Auch wenn die Gerichte nicht komplex sein wollen, auch wenn hier kein Stern angestrebt wird – in der Küche wird mit Sachkenntnis und Liebe gearbeitet!

Und so kommt vermeintlich einfaches mit einem hohen Grad der Perfektion auf den Tisch. Was leider gerade in einem Tourismusgebiet wie am Bodensee keinesfalls selbstverständlich ist. Ein „verborgenes Idyll“ haben wir hier entdeckt…

Wir werden irgendwann sicher mal auch Abends im Restaurant Haus am See einkehren. Die umfangreichere Abendkarte ausprobieren. Setzt sich der Mittagstrend fort, so sollte das Haus am See ein Anwärter für einen Bib Gourmand im Guide Michelin sein!

4 – Gerne wieder 

(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)

Die Adresse

Haus am See

Uferstrasse 23

D-88419 Nonnenhorn

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