Ein, zwei, drei Sterne: Paris ist immer ein gute Idee

Das Zitat wird Audrey Hepburn zugesprochen: Paris is always a good idea.

Und weil wir gerne reisen, und Herbergen am Wegesrand aufsuchen, spannt die Küchenreise diesmal eine Sterne-Firnament über der Stadt an der Seine auf: Dreimal gegessen, dreimal gestaunt (Gutes und Schlechtes, lest selber), dreimal wirklich happy. Und einmal sogar verblüfft glücklich wunschlos überrascht und zufrieden.

Was meint Ihr, war das beim ersten Stern? Oder beim zweiten? Oder doch bei drei Michelin-Sternen? Dieser Blog verrät es Euch, schön der Reihe nach. (Teil 2: Geschichte, Geschmack, Gelassenheit – Mathieu Pacaud, Histoires **, Teil 3: Pariser Chic mit Passion ganz am Schluss – Le Cinq ***)

Dinner im Restaurant Jin in Paris

Sushi gibt es mittlerweile in jeder Kleinstadt und gar im Kühlregal der Supermärkte. Das ungläubige Staunen („Was – rohen Fisch essen?!”) gehört der Vergangenheit an. Noch in den 80er Jahren hatte die japanische Spezialität das in Europa ausgelöst. Heute kommt man um den rohen Fisch gar nicht mehr herum.

Und doch – wer mal in Japan richtig gut Sushi gegessen hat, der weiss: was in Europa in vielen, auch sehr gehobenen Sushi-Restaurants anboten wird, ist eine lokale Variation und weit vom Original entfernt. Auch wenn nicht jede Speise amerikanisiert wird („California Rolls”).

In Zeiten wachsender Bedürfnisse nach Authentizität beginnt sich auch das europäische Sushilokal zu ändern: In London etwa mit dem Araki, oder in Paris mit Plätzen wie dem Sushi Okuda, Sushi B, Ginza Ondera oder eben dem Jin. Im 1. Arrondissement gelegen isst man dort bei Takuyaba Atanabe im minimalistisch designten, 12-plätzigen Restaurant direkt an der Theke.

Und zwar ist der Platz eng, sind die Sessel unbequem, doch das Okamese Menü ist einen Besuch wert!

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Zum Start Abalone mit Erbsen, Morchel und Schnittlauch in gelierter Suppe, das ist Umami pur!

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Danach Sashimi vom Wolfsbarsch – dieser ist bissfest und intensiv – mit Wasabi und Spargeln. (7/10)

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Der nun folgende Blue Fin Tuna ist weich und wunderbar intensiv, begleitet wird das von japanischen Schalotten und erneut frisch geriebenem Wasabi.

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Die geräucherte Rotbarbe ist minimalistisch mit Gurke kombiniert. Obwohl die Rotbarbe überzeugend ist, wollen die beiden Komponenten nicht so recht zusammenfinden.

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Grossartig dafür wieder die jodig-salzigen Austern mit knackig-frischen Spargelspitzen und erdigen Pfifferlingen!

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Ein absolutes Highlight ist dann die Leber vom Seeteufel in einem feinen Sud mit Schnittlauch. Textur und der leicht herbe Geschmack der Leber sind mit der Knackigkeit und leichten Schärfe des Schnittlauchs eine tolle Kombination!

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Weiter geht es mit einer Reihe von Sushi. Überzeugend sowohl die Qualität und Frische des verwendeten Fisches wie auch die Textur und Säuerung des Reis.

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Zum Finale des Menüs dann eine Hummersuppe.

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Und als Abschluss dann Wassermelone mit Erdbeeren und Mascarpone – erfischend und lebendig!

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Unser Küchenreise-Rating

Der Einstieg in die Paris-Trilogie ist mit dem Besuch des mit einem Stern ausgezeichneten Jin durchaus gelungen.

Dem japanische Chef Takuyaba Atanabe gelingt es, seine Erfahrungen in der gehobenen japanischen Sushi-Küche nach Paris zu transferieren. Die Produktqualität ist besser, die Zubereitung authentischer und die Atmosphäre japanischer als in den allermeisten Sushi-Restaurants der Stadt!

Restaurant Jin in Paris (F)

Bewertung Essen (?): 7+ / 10
Küchenreise-Rating (?): 3 – gerne wieder
Guide Michelin: *
Gault Millau: 14/2o, 2 Toques
Gusto:
Küchenchef: Takuya Watanabe
Adresse: 6 Rue de la Sourdière
F-75001 Paris
Telefon: +49-1-42 61 60 71
Web: facebook.com/JinSaintHonore
Kosten: Menü (abends): EUR 145
Angekündigter Besuch (?): Nein
Einladung (?): Nein
Extras (?): Nein
Alle Bewertungen beziehen sich auf den Zeitpunkt des Besuches. Unsere Wertungen reflektieren einzig unsere persönliche Meinung.

Blogroll: Was schreiben andere?

Luxeat (2014) Raising the Bar
Trois Etoiles (2015) Sushi und Sonne
The Foodalist (2015) Bericht
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